Die Diva des Cello

Die Russin Tatjana Vassiljeva ist die neue „Diva des Cello“.  Auf Einladung des Konzertverein Bozen führt sie in der Eurac Bachs Suite Nr.6 , sowie Werke von Gaspar Cassado und Zoltán Kodaly auf.

Tatjana Vassiljeva, im russischen Novosibirsk geboren, ist ein musikalisches „Phänomen“, das sich durch perfekte Technik und eine unglaubliche Klangfülle aus zeichnet. Ihre einzigartige Virtuosität wird nur noch von ihrer musikalischen Persönlichkeit und ihren Ideen übertroffen, die sie wunderbar zum Ausdruck bringen kann. Ihre angeborene musikalische Neugier spiegelt sich im breit gefächerten Repertoire wieder, welches den Bogen vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik spannt und auch mehrere Uraufführungen beinhaltet. Seit sie 2001 als erste russische Staatsbürgerin den „First Grand Prix de la Ville de Paris” beim 7. Internationalen Rostropovitch-Wettbewerb in Paris gewann und 2005 anlässlich der französischen „Victoires de la Musique Classique” als „internationale Neuentdeckung des Jahres” gefeiert wurde, hat sie sich einen ausgezeichneten Ruf als eine der führenden Cellistinnen unserer Zeit erarbeitet.

Ihre Solo-CD mit Werken zeitgenössischer Komponisten (Schedrin, Dutilleux, Saariaho, Schnittke, Stroppa und Penderecki), wurde mit dem „Diapason d’Or of the Year“ ausgezeichnet. Insbesondere mit ihrer Solo CD (Kodaly, Ysaye, Tchérepnine, Cassado) überwältigte sie die Musikkritiker, die Tatjana Vassiljeva als die „Neue Diva des Cellos” bezeichneten.

Beim Konzert in Bozen führt sie Bachs berühmte Cello Suite Nr. 6 auf.  Jeder liebt Bach auf seine Art und Tatjana Vassiljevas Bach will kein Pathos oder Melancholie. Mit diesen Suiten liefern Intellekt und Aufbauarbeit eine exaltierende vitale Kraft. Und die Version der jungen Cellistin bringt diese Freude, diese Energie klangvoll zum Ausdruck: „Die Einsamkeit klingt für mich sehr melancholisch und ich finde dieses Gefühl bei Bach nicht. Ich bin kein melancholischer Mensch, ich liebe es, allein zu sein, doch für mich ist die Musik von Bach nicht traurig. Die rhythmische Energie seiner Musik ist tragend, vor allem in den Tänzen. Es braucht sogar eine gewisse physische Kraft, um die Suiten zu verknüpfen”, sagt Tatjana Vassiljeva im Begleitheft zu ihrer Gesamteinspielung der Bach-Suiten.

Neben Bach führt sie in der Eurac auch Caspar Cassados Suite für Violoncello und Zoltán Kodalys Sonate für Violoncello auf, in der Vision des Komponisten von einer Moderne, die sich folkloristisch orientiert, jedoch auf Direkt-Zitate oder deren Bearbeitungsformen konsequent verzichtet, zum Ausdruck kommt.

18. Jänner um 20.00 Uhr in  Bozen, Eurac. Infos: www.konzertverein.org. Tickets unter 0471/053800

15. Januar 2013
http://www.tageszeitung.it/2013/01/15/die-diva-des-cello/


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